Teaser
Der Serienstart vor drei Jahren verlief noch holprig. Ob Anstoss-Schöpfer Gerald Köhler und sein Team bei We Are Football 2024 an den richtigen Stellschrauben gedreht haben, zeigt unser Test.
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal
Als Jürgen Klinsmann im Sommer 2008 Trainer des FC Bayern München wurde, versprach er: "Ich will jeden Spieler jeden Tag ein bisschen besser machen." Zehn Monate später stand fest: Das Versprechen konnte er nicht halten und er musste seinen Hut nehmen. Was das mit We Are Football zu tun hat? Nun, es verhält sich genau andersherum zur Klinsmann'schen Aussage. Gerald Köhler und sein Team von Winning Streak Games haben nichts dergleichen versprochen, aber ihr Spiel stetig besser gemacht bis hin zum neuesten richtigen Streich We Are Football 2024.
Ein kurzer Rückblick, auch wenn ihr die Kritikpunkte im Test (Ursprungsnote: 6,5, 2021 folgte die Aufwertung auf 7.0) selbst nachlesen könnt: Als We Are Football im Sommer 2021 erschien, vermiesten ein paar Designschnitzer den Spielspaß. Doch das Entwicklungsstudio aus Köln lernte nicht nur aus Fehlern, es stellte sie auch konsequent ab. 16 mehr oder minder große Updates bis Dezember 2022, ein DLC mit Nationalteams einen Monat zuvor und zahlreiche Bugfixes noch bis Mitte 2023 sprechen eine eindeutige Sprache: Da hört jemand auf Kritik. Fast alles, was wir im Test bemängelten, wurde verbessert.
In den folgenden Zeilen verrate ich euch, wie sich nun der Nachfolger We Are Football 2024 schlägt. Im Testvideo habe ich einen etwas anderen Ansatz gewählt, um den Spielfluss zu demonstrieren: Darin führe ich euch durch einen kompletten Spieltag (der durch Kürzungen im Schnitt nur etwa drei Minuten kürzer ausfällt, als in realer Spielzeit).
| Ein äußerst hilfreicher Bildschirm. Besonders beruhigend für das Manager-Herz: Es gibt keine ausstehenden Warnungen! |
Eine neue Dimension
Für die, die überhaupt nicht wissen, was We Are Football 2024 sein könnte, eine kurze Zusammenfassung: Es handelt sich um das neueste Fußballmanagerspiel von Gerald Köhler (Anstoss, Fussball Manager). Im Gegensatz zum Konkurrenten von Sports Interactive/Sega, bei der sich euer Tun auf die Rolle des Teammanagers nach britischem Vorbild beschränkt, habt ihr hier wieder das große Ganze vor Augen, von der Aufstellung und dem Training über Marketing und Stadionausbau bis hin Fanclubtreffen. Ein weiterer großer Unterschied zum Football Manager ist die Zeit: In We Are Football geht es nicht darum, die Aufstellung bis ins kleinste Detail und jeden Spieltag exakt zu planen. Das schnelle Vorankommen steht im Vordergrund. Heißt: Es handelt sich bei den beiden Titeln zwar um Vertreter aus dem gleichen Genre, die aber doch einen anderen Ansatz verfolgen.
Und wie spielt sich We Are Football 2024 nun? Genauso, wie Winning Streak Games das verspricht: Es ist ein lockeres Fußballmanagerspiel, bei dem der Humor nicht zu kurz kommt und bei dem der Spielspaß im Mittelpunkt steht. Zunächst habt ihr die Wahl zwischen Männer- und Frauenfußball, dann könnt ihr die Zahl der simulierten Länder bestimmen und die Anzahl der Spieler. Erstellt euren Manager, entscheidet, ob ihr mit oder ohne einer Familie als Feature spielen wollt, wählt den Schwierigkeitsgrad aus – nur um dann vor der Frage zu stehen: Will ich nur eine WM oder EM spielen, gründe ich meinen eigenen Verein, beginne ich als kleines Licht eine echte Karriere (dazu werden einem nach einer kurzen Fragerunde drei niederklassige Vereine vorgeschlagen) oder wähle ich direkt meinen Lieblingsverein aus? Und dann geht es schon los. Ihr handelt euren Vertrag aus, besprecht mit dem Vorstand das Budget und die Saisonziele, könnt das Trikotdesign und die Rückennummern ändern – und seid drin im Spiel.
Kein Neuer
We Are Football 2024 geht nach den ganzen Verbesserungen am Vorgänger nun noch einen Schritt weiter. Zwar hat sich am Spielprinzip wenig verändert, doch viele kleine und große Verbesserungen erhöhen den Spielspaß. Die vielleicht wichtigste positive Neuerung: Statt der seltsamen Spielszenen des Vorgängers seht ihr nun 3D-Partien vor euch. Die können zwar nicht mit der grafischen Opulenz einer modernen Fußballsimulation mithalten und sieht auch schwächer aus als die direkte Konkurrenz Football Manager 2024 (im Kurztest). Aber dennoch gibt diese Änderung einen Atmosphärebonus.
Schade hingegen: Lizenzen wie in der Bundesliga-Edition des Vorgängers, in der jeweils die beiden obersten deutschen Ligen der Männer und Frauen vorhanden waren, sucht man vergebens. So gibt es nur angelehnte Namen von Vereinen (Bavaria München, Primera Köln, Stier Leipzig) und Spielern (Marco Nordmann anstatt Manuel Neuer, Milan Roll statt Marco Reus, bei ausländischen Klubs wurden wahllos Spieler erstellt), und jedes Porträt ist von einer KI generiert. Das werden zwar die Fans mit einem Userfile schnellstens beheben, für den Test darf ich das allerdings nicht berücksichtigen. Und ohne Mod ist das in der Grundversion schon ein Atmosphärekiller.
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